Bio-Imker mit Wabe und Königin

Naturprodukten wird aus gutem Grund ein immer größer werdender Stellenwert zugesprochen. Der Wunsch, künstliche Inhaltsstoffe vermehrt zu reduzieren und auf die Natur zurückzugreifen wächst. Auf der Suche nach Alternativen hat sich gezeigt, dass Propolis, als natürliches Nebenprodukt der Honiggewinnung, ein scheinbares Wundermittel ist.

Schon die Inkas, Römer und Gelehrte im antiken Griechenland, wussten die natürliche Heilkraft der Bienenprodukte zu nutzen. Apitherapie (die medizinische Verwendung von Bienenprodukten) gilt gemeinsam mit Heilkräutertherapie als die älteste Medizin der Menschheit. So verwendete man Honig beispielsweise zur Wundheilung und Propolis als natürliches Antibiotikum bei fiebrigen Infektionen.

Doch was genau ist Propolis eigentlich?

PROPOLIS stammt aus dem Griechischen und heißt so viel wie
„vor der Stadt“

Die Propolis

Die Propolis ist eine braungelbe Masse mit aromatischem Geruch und auch unter dem Begriff Bienenharz bekannt. Denn fleißige Bienen sammeln Harze und Balsame von Blütenknospen und Bäumen und fügen anschließend Wachs und Pollen bei.

Im Wesentlichen enthält Propolis etwa 50% Harze und Balsam, große Mengen ätherische Öle (deshalb riecht Propolis auch so intensiv), organische Säuren, Aminosäuren, Eisen, Kupfer, Mangan, Zink, einige Vitamine und, was besonders wichitg ist, ein hoher Anteil an Flavonoiden. Und da es sich eben um ein reines Naturprodukt handelt, variiert die Zusammensetzung immer, was Chemikern Kopfzerbrechen bereitet, da sie keine chemische Formel aufstellen können.1

Die Bienen nutzen das Harzgemisch um die Gesundheit des Bienenstocks zu sichern.
Denn dort herrschen aufgrund warmer Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Bakterien, Pilzen und Viren. Zur Bekämpfung dieser Gefahren stellen Bienen die Propolis her und isolieren Gefahrenquellen wie Oberflächen und Fremdkörper mit einem hauchdünnen Propolisfilm. Denn dank der antiviralen, pilzhemmenden und vor allem antibakteriellen Wirkungen von Propolis, können sie die Entwicklung dieser Gefahren eindämmen oder gar vermeiden.

Um auch zukünftige Bedrohungen dieser Art zu vermeiden, verschließen die Bienen kleine Öffnungen mit Propolis. So können diese nicht mehr als potenzielle Eingänge für Bakterien dienen.

Eben diese wirksamen Eigenschaften der Propolis, die zum Schutz ihres Bienenstocks dient, können auch wir Menschen uns zu Nutze machen, um unseren Körper im Kampf gegen Viren, Bakterien und Erreger mit Propolisprodukten zusätzlich zu unterstützen.2

Quellen:

1Neuhold, Die Bienen-Hausapotheke, ISBN 978-3-7020-1132-1
2Vassya Bankova, Milena Popova, Boryana Trusheva: Propolis volatile compounds: chemical diversity and biological activity: a review. In: Chemistry Central journal. 2014, Band 2, Nr. 8, S. 28. PMID 24812573, PMC 4014088 (Überblick zu den zahlreichen flüchtigen Inhaltsstoffen).
3Elke Langner: Phytochemische und mikrobiologische Untersuchungen von Propolis verschiedener Provenienzen als Beitrag zur Kenntnis der Wirkprinzipien in Propolis. Dissertation. Shaker Verlag (BoD), Berlin 1995
4Gokhan Eraslan, Murat Kanbur, Sibel Silici: Evaluation of propolis effects on some biochemical parameters in rats treated with sodium fluoride. In: Pesticide Biochemistry and Physiology. Band 88, Nr. 3, Juli 2007, S. 273–283.
4R. Padmavathi et al.: Therapeutic effect of paclitaxel and propolis on lipid peroxidation and antioxidant system in 7,12 dimethyl benz(a)anthracene-induced breast cancer in female Sprague Dawley rats. In: Life Sciences. Band 78, Nr. 24, 8. Mai 2006, S. 2820–2825. PMID 16375927
5E. Teuscher: Biogene Arzneimittel. 5. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1997, ISBN 3-8047-1482-X, S. 199